„Sucher, Träumer, Rebellen“

Männer stehen im Spannungsfeld zwischen Vollzeit-Erwerbstätigkeit, Vaterrolle, Partnerschaft und Freizeitaktivitäten. Die Kampagne Für Sucher, Träumer, Rebellen, erarbeitet vom Kantonalen Amt für Gleichstellung und Familie KAGF in Zusammenarbeit mit dem Männerbüro Oberwallis, will während des kommenden Sommers Männer anregen, ihre Work-Life Balance zu überprüfen.

Die folgenden Zitate stammen aus dem Buch SucherTräumerRebellen“ Männergeschichten von Kurt Schnidrig. Den Stoff für die darin gesammelten Geschichten haben Männer, Jungs und Väter geliefert, die sich beim Männerbüro Oberwallis beraten liessen. Den literarischen Porträts liegt immer eine wahre und lebensechte Erzählung einer Gewährperson zugrunde, die sodann mit Fiktion, Fantasie und Dichtung angereichert, verfremdet und zu einer in sich stimmigen Story verarbeitet wurde.

„Mein Vater war in diesem verdammten Krieg“, berichtet Henry. Zwar darf die Familie jetzt im Rhonetal in Sicherheit und in Frieden leben. Aber „die Gespenster der Vergangenheit lauern hinter jeder Tür, sie sabotieren alle Versuche zu vergessen und noch einmal neu anzufangen, sie schüren die Enttäuschung, wenn dies nicht gelingt“, klagt Henry.

Jeder von uns kennt wohl eine Melodie, die eine ganz spezielle Rolle spielt in seinem Leben. Der Soundtrack in Kurts Leben ist der Elvis-Song „Can’t help falling in love“. Ihn fasziniert die Tatsache, dass wir oft nur um ein Haar verpassen, unserem Leben eine neue Richtung zu geben. Was wäre gewesen, wenn damals… Eben. Aber wer will schon wissen, was in seinem Leben nicht ist, aber hätte sein können?

Die Botschaft, die Remos Tränen vermitteln, ist berührend und bewegend: Auch Männer dürfen Gefühle zeigen! Auch Männer dürfen sich „übermannen“ lassen von Emotionen! „Oh God, it’s killing me“, presste Remo mit bebender Stimme hervor, dann übermannten ihn die Tränen.

Der Mann müsse auch zu Hause eine grössere Verantwortung übernehmen. Die Rolle des Vaters habe sich verändert. Nach seinem Unfall hatte Hans viel Zeit. „Mit dem Aufbrechen der traditionellen Frauenrollen entsteht nun auch ein neues Männerbild.“ Was Hans sagt, entspricht nicht dem Leitbild des harten Kerls. Hans ist im Leben angekommen, in seinem eigenen Leben.

So gross der Kinderwunsch auch gewesen war, so instabil erwies sich die Beziehung zwischen Dieter und Hilde. Und dann bricht es aus Dieter heraus: „Als Vater kann man da nicht Schritt halten. Die Rolle der Väter in unserer Gesellschaft ist nicht gleichwertig. Die Rolle des Vater wird begrenzt auf den Versorger. Der Vater soll lediglich für das Materielle verantwortlich sein.“ Bei sich will Dieter keine Schuld ausmachen. Selbstzerfleischung bringe ihn auch nicht weiter, sagt er.

„Was heisst hier einlassen?“, möchte der werdende Vater Valentin wissen, „die Mütter sind uns Väter in der Babypflege und später in der Kindererziehung doch meilenweit voraus!“ Jules fühlt sich von Valentin herausgefordert. „Das sind doch ganz einfach nur sogenannte Väter-Mythen“, gibt er zurück. Eines steht fest. „Es ist nicht voraussehbar, wie genau dich das Vaterwerden verändern wird, aber sicher ist, dass es dich verändern wird.“ 

„Bis ich volljährig war, hatte mein Vater insgesamt nur vierzig Minuten mit mir gesprochen“, erzählt Oscar, „nun möchte ich selbst Vater werden. Wie aber soll  das geschehen, wenn ich selbst meinen Vater nie richtig gekannt habe?“ Wenn doch nur sein Väter hier wäre. Er könnte ihn beraten, er könnte ihm sagen, was gut ist und was schlecht. Aber sein Vater ist in Irland. Sein Vater spricht nicht. Sein Vater spielt Harfe.

Das Buch „Sucher, Träumer, Rebellen“ ist bei Orell Füssli erhältlich: Hier bestellen.

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